Hochwasserschutz: Gimritzer Damm

Am 2.4.2014 fand in der Händelhalle ein Bürgergespräch zum Hochwasserschutz in Halle statt. Geladen hatte das LWH, Ziel war die Information und Diskussion zum Verlauf des neuen Deiches am Gimritzer Damm. MZ und Hallespektrum berichteten.

Eine der zentralen Fragen war, was es denn bringen würde, wenn man die Fläche der Eissporthalle und des Festplatzes aufgeben und als Überflutungsfläche zur Verfügung stellen könnte. Wirklich beantwortet wurde die Frage nicht, diese Variante wurde lt. LHW nicht simuliert, da die Planungsziele anders vorgegeben wurden. Das „Bauchgefühl“ der anwesenden Bürger meinte wohl, das müsste eine Ganze Menge bringen, das LHW solle es untersuchen. Der geoObserver hat’s mal kurz überschlagen und das Ergebnis: wahrscheinlich würde es nichts bis nur ganz wenig bringen. Hmm… leider.

Die zur Verfügung stehende Fläche wäre ca. 70500 m² groß, bei einem angenommenen Durchfluss von 770 m³/s (HQ100) oder 905 m³/s (HW 2013) wäre die verfügbare Fläche in wenigen Minuten voll gelaufen, auch dann, wenn zum Beispiel nur 10% der Durchflussmenge einströmen würden. Diese vereinfachte, rein statische Berechnung berücksichtigt keine Strömungen(der geoObserver ist KEIN Hydrologe!), nur das „einfache Volllaufen“ des vermeintlich großen gewonnenen Stauraumes, vermittelt m. E. aber mal ein ganz gutes Gefühl für die Größenordnungen, die man wahrscheinlich oft völlig unterschätzt. Gerechnet wurde in drei Höhenvarianten 1m, 2m und 3m verfügbaren Volumens, hier die Ergebnisse:

Fläche verfügbare Höhe Volumen Durchfluss
bei HQ100
Durchfluss
bei HW 2013
Vollgelaufen in
(bei HQ100)*
Vollgelaufen in
(bei HW 2013)*
[m²] [m] [m³] [m³/s] [m³/s] [min] [min]
70587 1 70587 770 905 1,53 1,3
70587 2 141174 770 905 3,06 2,6
70587 3 211761 770 905 4,58 3,9
* … bei 100% des Durchflusses auf dieses Gebiet; rechnet man nur z. B. nur 10% des Durchflusses verzehnfacht sich die Zeit (das wären aber im fett markierten Beispiel auch nur 40 min bis zum Überlauf!)

Modellgrundlagen lt. LHW:
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Betroffenes Gebiet als potenzielle Retentionsfläche:
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